Professionelle sportpsychologische Beratung ist gekennzeichnet durch ein standardisiertes Vorgehen, welches individuell auf den einzelnen Sportler zugeschnitten wird. Standardisiertes Vorgehen bedeutet, dass in einem Erstgespräch die Auftragsklärung erfolgt: Nach einem gegenseitigen Kennenlernen bringt der Sportler sein Anliegen vor und der Sportspsychologe entscheidet, ob er diesen in seinem Anliegen unterstützen kann. Wenn sich sowohl der Sportler als auch der Sportpsychologe zu einer gemeinsamen Arbeit entscheiden, werden im Erstgespräch erste diagnostische Informationen erhoben, welche die weitere Beratung beeinflussen. Im nächsten Schritt wird vertiefende Diagnostik durchgeführt. Hierbei können durchaus psychologische Testverfahren zur Anwendung kommen. Der weitere Verlauf wird durch Themen, welche im Erstgespräch und mit Hilfe diagnostischer Verfahren erhoben wurden, bestimmt. Die Bandbreite an Themen ist so vielfältig wie das Sportlerindividuum selbst. So kann zum Beispiel daran gearbeitet werden in Situationen maximalen Drucks sein volles Leistungspotenzial abrufen zu können. Oder aber der Sportler ist verletzungsbedingt zu einer Trainings- und Wettkampfpause gezwungen und möchte die Zeit für mentales Training nutzen. Der Beratungsprozess verläuft nicht gradlinig. Es können im Laufe des sportpsychologischen Trainings weitere Bereiche auftauchen, in denen der Sportler Defizite entdeckt oder sich einfach weiterentwickeln möchte. Sportpsychologische Beratung oder besser gesagt sportpsychologisches Training lebt von der aktiven Haltung des Sportlers. Mentale Techniken müssen genauso geübt werden wie die Sportart selbst.